Kopenhagen I

17:17 meinedefinitionvomglueck 0 Comments


Interrail - mit dem Zug wochenlang durch ganz Europa reisen und unzählige Orte erkunden, genau das war schon immer mein großer Traum. Nun waren allerdings sowohl das Budget, als auch der Zeitrahmen etwas knapper und so entschied ich mich für Interflix. Ähnlicher Name, gleiches Prinzip, nur eben im Bus und wesentlich günstiger. Der erste Stopp stand für mich schon lange fest. Also setzte ich mich am Mittwoch in Magdeburg in den Bus und machte mich auf nach Kopenhagen.

In der Hauptstadt Dänemarks gibt es viel zu sehen und so machte ich mich sofort nach meiner Ankunft auf in die Stadt. Ich lief einfach ein bisschen planlos durch die Gegend, schoss hier und da mal ein Foto und gönnte mir zu Abendbrot das einzig Dänische, das mir einfiel: Hotdog. Es war wirklich eine Sauerei und als mir der Ketchup den Mundwinkel entlang lief und ich die Zwiebelstückchen von meiner Hose sammelte, war ich wirklich froh, dass mich niemand kannte.






Am zweiten Tag stand Sightseeing an, denn der Wetterbericht verriet mir, dass der Freitag im Regen versinken sollte. Also machte ich mich gleich morgens auf zu den Tavernehallen, zwei kleinen Markthallen im Studentenviertel Kopenhagens. Die Auswahl an Essen dort ist überwältigend. Es gibt nicht nur Gebäcke und Kaffee, sondern auch Pizza, Tapas, Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch und alles was das Herz begehrt. Nach einer halben Stunde entschied ich mich für ein Baguette und einen Orangensaft.



Die erste Station nach dem Frühstück war das Kastell von Kopenhagen, eine Festungsanlage aus dem 17. Jahrhundert, die noch immer vom Militär genutzt wird. Das Besondere an dieser Anlage ist die Form. Fünf Bastionen machen sie zu einem fünfzackigen Stern. Außerdem gibt es eine Kirche, eine Windmühle und sogar ein Gefängnis.

Natürlich kann man Kopenhagen nicht wieder verlassen, ohne einmal die Kleine Meerjungfrau gesehen zu haben. Sie wurde 1913 im Hafen von Kopenhagen aufgestellt und gilt seitdem als nationales Kulturgut Dänemarks. Das Ganze klingt jetzt aber auch irgendwie spektakulärer als es ist. Die Statue ist gerade mal knapp über einen Meter groß und um sie scharten sich hunderte Touristen aus der ganzen Welt, um einmal einen Blick auf sie werfen zu können. Diese Station war also weniger romantisch, als die meisten sie erwartet hätten.



Auf meinem Weg zur nächsten Attraktion, begegneten mir noch viele andere schöne Orte, wie zum Beispiel das nagelneue Opernhaus und Schloss Amalienborg, die Stadtresidenz der dänischen Königin. Hinter dem Schlossplatz liegt die Frederikskirche, die auch als Marmorkirche bezeichnet wird, da sie ursprünglich komplett aus Marmor gefertigt werden sollte. Die riesige Kuppel hat mich persönlich mehr als beeindruckt und so war diese Kirche definitiv eins meiner Highlights in Kopenhagen.



Ganz oben auf meiner Liste stand natürlich Nyhavn, eine kleine Bucht im Hafen, die von unzähligen bunten Häusern umgeben ist. Keins gleicht dem anderen und das macht diesen Ort durchaus besonders. Die Segelboote liegen im Wasser und die Touristen sitzen an Land und lassen die Seele baumeln. Leider meinte es das Wetter wirklich nicht gut mit mir, aber ich konnte mir gut vorstellen, wie die ganzen Farben in der Sonne leuchten.

  


Natürlich muss auch irgendwann mal eine Stärkung her, schließlich ist das Dasein als Touri kein einfaches Dasein. Also verschlug es mich zum Streetfoodmarkt Papirøen. Der Fakt, dass im Eingangsbereich eine glitzernde Kuh von der Decke hängt, sagt wahrscheinlich schon alles über diesen Ort aus. Überall gibt es Stände mit den verschiedensten Leckereien. Dort gibt es Sushi, Burger, Pancakes, Craft Beer und vieles, vieles mehr. Ich entschied mich für einen Sexy Salmon Burger mit einem Salat aus Kraut, Möhren, Orangen, Blaubeeren und Cranberries. Ich weiß, klingt eigenartig, war aber seeehr lecker!



Am dritten Tag, also Freitag, setzte sich die konstante Verschlechterung des Wetters fort und so war ich nach meinem Frühstück an Museen gebunden. Als erstes verschlug es mich in die Ny Carlsberg Glyptotek, einem Kunstmuseum, das von der Brauerei Carlsberg unterstützt wird. Ausgestellt werden hauptsächlich Skulpturen aus der Antike, aber auch Gemälde aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Ohne Regen, hätte ich wahrscheinlich nicht einmal über einen Besuch nachdacht, aber gelohnt hat es sich trotzdem. Auch wenn ich für diese Art von Kunst nicht wirklich viel übrig habe, war es doch eine gute Möglichkeit ein paar schöne Fotos zu machen.

Später am Tag ging es in die Øksnehallen, wo momentan eine Ausstellung über Straßenfotografie stattfindet. Am meisten widmet sich die Ausstellung der Fotografin Vivian Maier, deren Werk erst nach ihrem Tod im Jahr 2009 Anerkennung fand. Diese mysteriöse Frau mit einem unglaublichen Talent, hat mich sofort fasziniert und so verbrachte ich den Großteil meiner Zeit vor ihren Werken und dem Film, der über sie gedreht wurde.

Freitag Abend war meine Zeit in Kopenhagen dann schon vorüber und ich machte mich auf den Weg in die nächste Stadt. Ich bin wirklich begeistert von Kopenhagen und werde definitiv wiederkommen, denn diese Stadt hat noch viel mehr zu bieten, als ich in den zweieinhalb Tagen besuchen konnte.