Windhuk
Zum Ende des Jahres stand für mich noch eine große Reise an. Diesmal ging es auf einen Kontinent, den ich noch nie zuvor bereist hatte: Afrika. Genauer gesagt, ging es nach Namibia im Süden Afrikas.
Gleich nach der Ankunft am Flughafen in Windhuk stand schon
der erste Programmpunkt an. Wir hatten eine Führung durch das Zentrum Windhuks
und durch Katatura, eines der Townships der namibischen Hauptstadt. Der
deutsche Einfluss in Namibia ist wirklich unverkennbar. In Windhuk reiht sich die Mozartstraße an die Werner List Straße und Schanzenstraße. Auch in der Architektur
fühlt man sich manchmal in die Kolonialzeit zurückversetzt. Das Parlamentsgebäude
und das Reiterstandbild spiegeln das besonders wieder. In der christlichen
Kirche, die sich direkt am Regierungssitz befindet, werden die Predigten sogar
auf Deutsch gehalten.
Im zweiten Teil der Stadtführung ging es dann nach Katatura, einem Armenviertel Windhuks. Auf dem Weg dorthin führen wir durch eines der Viertel, in denen die durchschnittliche Bevölkerung der Stadt lebt. Hier stiegen wir kurz aus, um über einen Markt zu laufen, wo es etwas Mut brauchte um die Fleischstückchen zu kosten, die uns angeboten wurden, denn Hygiene wurde hier ganz besonders klein geschrieben. Direkt neben den Grills lagen Fleischreste, die von Fliegeneiern nur so übersät waren und etwas weiter weg, ein abgetrennter Kuhkopf. Aber wenn man sich erst einmal überwunden hatte, wurde man nicht enttäuscht.
In diesem Viertel zu leben, ist für die meisten von uns wahrscheinlich schon unvorstellbar, aber was uns in Katatura erwartete, ließ wohl keinen von uns kalt. Die Menschen hier leben in kleinen Wellblechhütten. Es gibt weder Straßen, noch Kanalisation oder Stromversorgung. Das Abwasser aus den Holzhäuschen, die als Toiletten verwendet werden, läuft in kleinen Bächen zusammen und mündet wahrscheinlich in irgendwelchen Seen. Hier leben die Ärmsten der Armen und das sind immerhin sechzig Prozent der Menschen in Windhuk.
Wahrscheinlich ist Windhuk nicht die schönste Großstadt, die ich je gesehen habe, aber einen Besuch war sie trotzdem wert. Nach einer solchen Tour ist zwar immer ein kleiner Beigeschmack dabei, wenn man durch die Innenstadt läuft. Trotzdem war es interessant auch diese Seite der Stadt kennen zulernen. Die Innenstadt ist an einigen Orten liebevoll hergerichtet und man kann oft leckeres, günstiges Essen genießen.
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