Roadtrip
Heute vor 16 Tagen haben wir das wunderschöne Sydney verlassen, uns und unser Gepäck in einen Fiat Punto gequetscht und haben uns für zwei Wochen auf einen Roadtrip entlang der Südostküste Australiens gemacht. Der Plan war, in Sydney zu starten, kurz in Melbourne zu stoppen, dann weiter nach Adelaide zu fahren und zum Schluss sollte es durch die Grampians zurück nach Melbourne gehen, wo wir gestern alle gesund und (nicht ganz so) munter angekommen sind.
Natürlich habe ich wieder ein „paar“ Fotos gemacht (2675), die ich mit Euch teilen möchte.
Tag 1
Nachdem vier Personen und tonnenweise Gepäck in unseren Punto gestopft waren, ging es direkt los nach Wollongong, wo ich bereits war. Leider waren wir durch unser ausgiebiges Mittagessen zu spät dran für den Tempel, aber dafür genossen wir die Zeit am Strand umso mehr, bevor es weiter nach Kiama ging. Dort sollte ein Blowhole sein, also ein Loch im Felsen, dass durch einen Kanal mit dem Ozean verbunden ist. Wenn dann eine Welle kommt, schießt das Wasser durch den Kanal und dann durch das Loch senkrecht nach oben, was sehr eindrucksvoll aussieht.
Vom Blowhole habe ich leider kein Foto, aber dafür vom wunderschönen Sonnenuntergang hinter den Bergen von Kiama. Danach begaben wir uns auf die Suchen nach einem kostenlosen Campingplatz in der Nähe und wurden dank WikiCamps auch fündig, womit der erste Tag recht schnell zu Ende ging.
Tag 2
Zu erst stand am zweiten Tag der wunderschöne 7 Mile Beach auf dem Plan, wo ich diese tote Krabbe fand und der Meinung war, sie würde sich auf einem Foto ganz gut machen. Die Jungs nutzen die Gelegenheit, um ein Bad im Meer zu nehmen, da sie am Vorabend, unter Einfluss von gewissen Mengen Goon, beschlossen hatten, für die nächsten zwei Wochen auf eine Dusche zu verzichten. Währenddessen unterhielten wir Mädels uns mit ein paar netten australischen Rentnern, die uns Pebbly Beach empfahlen, einen Strand, an dem man zahlreich Kängurus sichten kann.
Ersteinmal stand aber noch Jervis Bay an, genauer gesagt Hyams Beach, an dem sich der weißeste Sand der Welt befinden soll. Leider war es sehr bewölkt und nach einer Weile fing es sogar zu regnen an, also kann man das weiß nicht allzu gut erkennen. Ich kann also nicht wirklich beurteilen ob es nun der weißeste Sand der Welt ist, aber war schon ziemlich weiß.
Danach ging es dann zum Pebbly Beach, wo wir, wie erwartet, auf einige Kängurus trafen. Auch der Strand ist wunderschön, konnte aber aufgrund des Wetters seine Schönheit aber nicht wirklich zum Ausdruck bringen. Hat sich aber trotzdem definitiv gelohnt und ich kann es jedem wirklich weiter empfehlen.
Tag 3
Der dritte Tag begann mit einer lang ersehnten Dusche am Pambula Beach, ein wirklich schöner Strand mit Klippen zum Klettern für unsere „kleinen Jungs“ und einem schönen Strand zum trocknen nach einer eiskalten Dusche. Außerdem hatte sich das Wetter wesentlich gebessert, wodurch wir die paar Stunden am Strand wirklich genossen.
Von Pambula ging es weiter nach Eden, einem kleinen süßen Städtchen an der Küste. Wir sind direkt durch zum Lookout gefahren, wo wir eine kleine Mittagspause einlegten und die wunderschöne Aussicht über Twofold Bay genossen.
Tag 4
Am vierten Tag gönnten wir uns mal ein anständiges Frühstück in einem Café in Lakes Entrance, unserem ersten Stopp in Victoria, wo wir die Nacht verbracht hatten.
Nach dem ausgiebigen Frühstück ging es zum Strand für einen kleinen Strandspaziergang. Eigentlich wollten wir bis zum eigentlichen Lakes Entrance kommen, die Stelle die Meer und See verbindet. Allerdings beschlossen wir nach der Hälfte des Weges, dass es uns doch zu weit ist und kehrten um.
Der nächste Stopp auf dem Plan war Raymond Island, eine kleine Insel in einem See, die man nur durch eine 10-minütige (für Fußgänger kostenlose) Fährfahrt erreicht. Die Insel ist vor allem für die vielen Koalas bekannt. Schon auf der Fähre wird auf den Koala Trail hingewiesen, der durch die Gebiete führt, in denen man die meisten Koalas sehen kann. Und schon nach den ersten Metern fanden wir die ersten Koalas in den Bäumen sitzen.
Auf der ganzen Insel kann man alle paar Meter mindestens einen Koala im Baum sitzen sehen und wenn man kein Problem damit hat, von Mücken aufgefressen zu werden, lohnt sich Raymond Island wirklich.
Zum Übernachten ging es dann an den 90 Mile Beach, der in Wirklichkeit sogar etwas länger ist als 90 Meilen (150km). Es ist echt beeindruckend, wenn man nach links und nach rechts schaut und einfach kein Ende vom Strand sieht.
Tag 5
Nach einer viel zu kurzen Nacht im Auto sahen wir uns den wunderschönen Sonnenaufgang am Strand an. Wenn die Wolken nicht gewesen wären, wär es sogar noch schöner gewesen, aber man kann eben nicht alles haben.
Der nächste Stopp auf der Liste war Wilsons Promontory, ein Nationalpark kurz vor Melbourne, der im Internet immer in den höchsten Tönen gelobt wird. Aber wie das bei mir so ist, fing es natürlich an, zu regnen, als wir in den Nationalpark fuhren und so hielten wir uns dort auch nicht lange auf. Wenigstens eine Sache wollten wir uns allerdings anschauen und so hielten wir am Cotters Beach. Gleich auf dem Weg dort hin liefen uns ein paar Kängurus über den Weg. Auch Emus und ein paar Wallabys gab es zu bestaunen.
Phillip Island ist bekannt für die Pinguin Parade, die jeden Abend stattfindet und die man für 25 Dollar bestaunen kann. Man sitzt auf einer Tribüne am Strand, wenn kurz nach Einbruch der Dunkelheit die Pinguine aus dem Meer kommen und in ihre Häuser zurückkehren. Am Tag vor unserem Besuch, waren es über eintausend Pinguine.
Bevor das Spektakel begann, wollten wir uns noch ein wenig die Insel anschauen und trafen sogar auf einen Pinguin, der im Gebüsch saß. Die Insel hat jedoch mehr als nur Pinguine zu bieten. Wir haben gefühlt hunderte Wallabys und viele, viele verschiedene Vogelarten gesehen. Und auch das Landschaftsbild der Insel ist wunderschön.
Leider durfte man von den kleinen Pinguinen keine Bilder machen, aber ich kann versichern, die Kleinen waren wirklich zuckersüß, wie sie den Berg hinauf watschelten.
Tag 6
Am sechsten Tag schafften wir es, zum Mittag in Melbourne zu sein, um ein super leckeres Mittagessen im Lentil As Anything zu genießen. Danach wollten wir uns eigentlich auf den Weg zur Great Ocean Road machen, aber uns kam eine Schraube im Reifen dazwischen. Das Problem war allerdings schon nach einer halben Stunde behoben und so konnte es losgehen.
Der erste Halt war der Strand von Torquay, wo die Jungs ein dringend benötigtes Bad im Meer nehmen konnten, bevor wir uns dann endgültig zur Great Ocean Road aufmachten.
Einige Kilometer später hatten wir es dann geschafft und fuhren durch das Tor, das am Anfang der Great Ocean Road steht. Diese wurde 1932 fertiggestellt, ist 243km lang und gilt als eine der bekanntesten Scenic Routes in Australien, die jährlich von über 6,5 Millionen Besuchern befahren wird. Aber genug mit Wikipedia-Fakten!
Leider war es schon langsam Abend geworden, als wir das Tor passierten und fuhren sofort zum nächsten Campingplatz, wo wir ein kleines Lagerfeuer machten und ein paar nette Australierinnen kennenlernten.
Tag 7
Den ersten Tag der Great Ocean Road begannen wir mit einer wunderschönen Aussicht über die Great Ocean Road vom Teddy's Lookout aus.
Auf unserem Weg entlang der Küste hielten wir mal hier und mal da an und machten ein paar Fotos, also so richtig „asiatenmäßig“, aber Fotos müssen eben sein. Der Stopp auf dem Foto war wirklich mal was ganz anderes. Während wir an den anderen Stopps nur die Aussicht bewunderten, gab es bei diesem Stopp hunderte dieser Steinstapel zu sehen. Wir hatten weder genug Zeit, noch Geduld, noch Langeweile, um und den Menschen anzuschließen, die die anderen Stapel aufgebaut hatten, aber war trotzdem schön anzusehen.
Einige Fotostopps und einem längeren Stopp am Cape Otway, dem südlichsten Punkt der Great Ocean Road, ging es zum Johanna Beach, der wirklich wunderschön war.
Der vorletzte Stop an diesem Tag waren die Gibson Steps, eine Treppe an der Klippe herunter an den Strand, an dem man schon eine der Felsformationen sehen kann, die als Zwölf Aposteln bezeichnet werden.
Und dann ging es endlich zu den Zwölf Aposteln, mehrere Felsen, die viele Meter aus dem Meer herausragen. Eigentlich sind es nur ein paar Felsen im Meer, aber wenn man dann davor steht, sieht es schon recht beeindruckend aus. Es sind auch schon lange keine zwölf Aposteln mehr. Soweit ich mich erinnere, konnten wir acht zählen, die noch stehen und von einem liegen nur noch Brocken im Meer.
Tag 8
Das absolute Must-Do auf der Great Ocean Road ist ein Sonnenaufgang an den Zwölf Aposteln. Also wurde am Vorabend der Wecker auf 4:30 Uhr gestellt und früh aufgestanden. Nach der abenteuerlichen, von Kängurus begleiteten Autofahrt vom Campingplatz zu den Aposteln, stellten wir fest, dass wir viel zu früh aufgestanden waren und so gönnten wir uns ein kleines Nickerchen auf dem Parkplatz. Danach ging es dann aber wirklich los und es war spektakulär.
Der nächsten Stopps war Loch Ard George und Sherbrook River, zwei wunderschöne Strände zwischen Klippen, Höhlen und Felsen im Meer, und London Bridge.
Später am Tag sind wir noch nach Cape Bridgewater, wo wir ein bisschen durch die Landschaft gewandert sind.
Tag 9
Am neunten Tag passierten wir die Grenze nach South Australia und besuchten die Stadt Mount Gambier. Dort befinden sich ein das Umpherston Sinkhole und ein blauer See (Blue Lake), der wirklich so blau ist, wie auf dem Foto.
Die Übernachtungsmöglichkeit war an diesem Tag aber etwas ganz besonderes, denn wir verbrachten die Nacht auf der Farm einer Familie, die eine von uns im Outback kennengelernt hatte. Wir wurden sehr herzlich Willkommen geheißen und hatten ein wunderbares Abendessen.
Tag 10
Nach dem Frühstück am zehnten Tag, ging es auf eine kleine Führung über die Farm, bevor wir uns weiter auf den Weg nach Adelaide machten.
Auf dem Weg dahin machten wir nicht viele Stopps, aber an einem der vielen Pink Lakes Australiens mussten wir einfach anhalten. Leider war der See so gut wie vollständig ausgetrocknet, weswegen wir nur eine Salzkruste auf dem Boden vorfanden. Aber wenn man ganz genau hinsieht, kann man eventuell ein bisschen Pink erkennen.
Tag 11
Am elften Tag erreichten wir dann endlich Adelaide, die Hauptstadt von South Australia und da wir alle die Nächte in Zelt und Auto nicht wirklich genossen haben, beschlossen wir zwei wundervolle Nächte in einem Hostel zu verbringen. Nachdem der Punto leer gemacht war und das Zimmer befüllt, machten wir einen kleinen Spaziergang durch die Stadt, wo wir auf viele Straßenkünstler trafen, was ich ja liebe. Den Abend ließen wir dann ganz ruhig angehen, indem wir Mädels von unseren Italienern bekocht wurden und danach die ersten Bilder vom Roadtrip angesehen und bearbeitet wurden.
Tag 12
Am nächsten Tag wurde erst einmal schön ausgeschlafen, dann gefrühstückt und danach gings zum Glenelg Strand. Abends kochten die Italiener dann wieder schön für uns und später ging es zum Royal Croquet Club, wo ich zum ersten Mal die Erfahrung „Silent Disco“ machen durfte. Wir hatten einen schönen Abend und so war die Zeit in Adelaide dann auch schon um.
Tag 13
Da die Farm der Familie, bei der wir auf dem Hinweg schon waren, genau auf unserem Weg lag, beschlossen wir, noch einmal bei ihnen vorbei zu fahren und wieder wurden wir so herzlich begrüßt, wie schon beim ersten Mal.
Zu erst ging es auf einen kleinen Spaziergang über die Farm, bei dem wir einen wunderschönen Sonnenuntergang sahen.
Dank der Abgeschiedenheit der Farm und der Wolkenlosigkeit des Himmels gab es auch unendlich viele Sterne zu sehen. Ich als Stadtkind habe natürlich noch nie in meinem Leben so viele Sterne gesehen und war dementsprechend begeistert, weswegen ich natürlich auch sofort meine Kamera rausholte.
Tag 14
Am nächsten Morgen wurden wir ein bisschen in das Farmleben eingeführt. Drei Schafe mussten noch geschoren werden, die Jungs lernten Quad fahren und auf der Ladefläche eines Pickups ging's zu einem kleinen See, wo wir die kleinen Hummer aus den Fallen holten um die Wasserqualität zu überprüfen.
Leider war es dann auch schon fünf Uhr nachmittags weswegen wir uns dann schnell auf den Weg in die Grampians, einem Nationalpark zwischen Adelaide und Melbourne machten. Dort blieb uns allerdings nichts anderes mehr übrig, als schnell einen Campingplatz zu suchen und den Tag somit abzuschließen.
Tag 15
Der fünfzehnte Tag war dann auch der letzte Tag unseres Roadtrips (Ich bin echt stolz auf alle, die bis hier hin gelesen haben!) und wir machten uns auf den Weg nach Melbourne, ohne überhaupt irgendwas in den Grampians gesehen zu haben.
Nachdem das Auto vollgetankt, gewaschen und abgegeben war, setzten wir uns in den nächstgelegenen Park, genossen unser Mittagessen und suchten uns eine Unterkunft für die nächsten Tage. Genau an diesem Punkt hatten wir so unglaublich viel Glück, denn auf Booking.com fanden wir ein Apartment mitten in der Stadt, im 31. Stock einen Luxusgebäudes mit Pool, Sauna und allem drum und dran. Und im Endeffekt war es, dank der 86% Rabatt, sogar günstiger als jedes halbwegs vernünftige Hostel.
Nach 15 Tagen, mit vier Leuten in einem Fiat Punto und 4099km mehr auf dem Kilometerstand, beendeten wir also unseren Roadtrip im Whirlpool mit einem wunderschönen Ausblick über Melbourne.
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